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Hebammen-Sprechstunde startet

Offenes Angebot findet erstmals am nächsten Dienstag statt / Genutzt werden Agilio-Räume in der Brückstraße

Emden. Für die geplante offene Hebammen-Sprechstunde hat sich ein Ort gefunden. Das Angebot für Schwangere, Mütter mit Säuglingen, aber auch für Ratsuchende aus dem familiären Umfeld, findet künftig einmal in der Woche für zwei Stunden bei Agilio in der Brückstraße 27 statt. Schon am kommenden Dienstag um 9.30 Uhr soll es dort losgehen, wie Hebamme Gesine Agena, Vorsitzende des Trägervereins, jetzt im Jugendhilfeausschuss ankündigte. Immer zwei Hebammen sind dann vor Ort.

Angebot besonders niedrigschwellig

„Wir sind sehr froh, dass wir mit Agilio eine Nutzungsvereinbarung treffen konnten”, sagte Agena mit Blick auf die zentrale Lage und die räumlichen Bedingungen. „Denn bei der Sprechstunde geht es um Niedrigschwelligkeit - und dort sitzen die zwei Hebammen direkt hinter einer Glastür.” Devise: einfach hereinkommen und sich informieren. „Im besten Falle bekommen die Frauen eine feste Hebamme vermittelt, sonst aber die Möglichkeit, irgendwo regelmäßig anzudocken”, ergänzte Agena.

Denn allgemein herrscht in der Hebammen-Begleitung von Schwangeren und Müttern nach der Niederkunft eine Unterversorgung. Hintergrund sind steigende Geburtenraten bei gleichzeitig sinkender Anzahl von Hebammen. Auch in Emden müsste man sich eigentlich schon im ersten Schwangerschaftsdrittel anmelden, um Unterstützung durch eine der freiberuflich arbeitenden Hebammen zu bekommen (wir berichteten).

Mit einer zentralen Anlaufstelle, so die Idee, könnten dagegen mehr Frauen, Eltern und Säuglinge versorgt werden. „Und vielleicht bekommen wir damit auch die Frauen zu sehen, die sich sonst nicht oder erst in allerletzter Sekunde melden”, sagte Agena. Das betreffe zum Beispiel obdachlose Frauen und Migrantinnen.

„Wir möchten mit unserem Angebot auch ins Netzwerk 'Frühe Chancen' der Stadt und uns zudem mit den Integrationslotsen besser vernetzen”, ergänzte die Vorsitzende des Trägervereins, der sich im September gegründet hat. Das Projekt ist zunächst für ein Jahr gesichert, weil neben der Stadt auch der Verein zur Förderung der kommunalen Prävention in Emden Kooperationspartner ist. Über dessen Einspringen zeigte sich Fachbereichsleiter Thomas Sprengelmeyer „unheimlich glücklich”. Denn ein erster Antrag auf Mitfinanzierung durch die Krankenkassen war im November abgelehnt worden. Der dagegen eingelegte Widerspruch wird noch geprüft. „Aber eigentlich haben die Krankenkassen erkannt, dass dringender Handlungsbedarf besteht”, sagte er, „deshalb hoffen wir, die Finanzierung noch nachhaltiger aufbauen zu können.”

Gleichstellungsbeauftragte Okka Fekken merkte kritisch an, dass Hebammen-Betreuung eigentlich eine selbstverständliche Leistung sei. „Dass die nicht mehr über die Krankenkassen sichergestellt ist, ist eine Katastrophe.” Sie appellierte daher an die Politik, noch einmal auf allen Ebenen auf bessere Rahmenbedingungen für Hebammen zu drängen.

Die Sprechstunde findet dienstags von 9.30 bis 11.30 Uhr in der Brückstraße 27 (Agilio) statt, s 01 51/ 44 62 41 45 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

@ Emder Zeitung, 08.Februar 2018

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